Chile – erste Eindrücke

Bisher waren wir auf unserer Reise jeweils ja nur kurz in Chile z.B. um nach Ushuaia zu kommen oder den National Park «Perito Moreno» anzusehen, etc. Nun sind wir erstmals etwas länger in Chile.

Zuerst fiel uns auf, dass hier alles viel grüner ist als in Argentinien (zumindest in dem Teil, wo wir uns momentan aufhalten). Offenbar regnet es hier viel mehr und die Böden sind recht fruchtbar. Vieles erinnert an die Schweiz. Die Preise sind grob doppelt so hoch als in Argentinien (aber immer noch unter Schweizer Niveau). An den Strassenrändern hat es unzählig Stände, welche lokale Produkte anbieten (Honig, Früchte, Gemüse, etc.).

Dann fiel uns auf, dass wir offenbar in der Hochsaison (Ferienzeit) unterwegs sind. Teilweise wimmelte es von Leuten. Natürlich besuchen wir die Sehenswürdigkeiten, die die Chilenen auch besuchen. (z.B. die Saltos del Laja, die grössten Wasserfälle von Chile –  im Moment mit wenig Wasser, dafür umso mehr Leuten)

Die Campingplätze waren übervoll und teilweise auch überteuert (bis ca. Fr. 40.- mit wenig Komfort).

Lago Rapel, teuer aber schön:

Einige Male übernachteten wir auch auf irgendwelchen Plätzen oder Parkplätzen. Von der Sicherheit her empfanden wir dies allerdings nie als Problem. Auch die Strassen waren etwa so verstopft, wie in der Schweiz. Nicht selten war Kolonnenfahren angesagt oder es gab auch grössere Staus.

Wir haben auch das Gefühl, dass hier alles ein wenig organisierter ist als in Argentinien. Geschwindigkeitsbegrenzungen sind z.B. auch wieder einmal aufgehoben. In Argentinien war dies gar nie der Fall! In der Praxis spielte dies allerdings auch keine Rolle, da sich kein Schwein an irgendwelche Begrenzungen hielt (so wie es aussah, sind all diese Schilder sowieso nur Empfehlungen!?).

Wir sahen das erste Mal seit langem wieder Velowege. Auch sah man viele Autos, die mit Velos beladen waren. Offenbar lieben die Chilenen das Velofahren ebenfalls.

Von der Sprache her, haben wir hier noch grössere Probleme als in Argentinien. Viele Chilenen verschlucken die Wörter, so dass es für uns sehr schwierig wird, irgendetwas zu verstehen. Eine Argentinierin hatte uns mal erzählt, sie habe 3 Jahre in Chile gelebt, aber die Leute immer noch nicht richtig verstanden (also was wollen WIR denn! 😊).

Aber nett und sympathisch sind die Leute auch hier. Im Normalfall haben sie grosse Freude an Touristen. Von den Spannungen und Unruhen, die Chile in letzter Zeit erschütterten, haben wir zum Glück bisher noch nichts bemerkt (ausser den enormen Hupkonzerten vor Zahlstellen auf der Autobahn, mit dem die Leute gegen die Regierung protestieren wollen!!??).

Wir werden, auf Anraten von Leuten die wir angetroffenen haben, Santiago de Chile aber grossräumig umfahren.