Die Lage hat sich plötzlich drastisch verändert

Vor einigen Tagen fuhren wir wieder zurück über den wunderschönen Jama-Pass von Chile nach Argentinien. Bei der Hinfahrt erlebten wir einen total entspannten Grenz-Übertritt. Diesmal war alles ganz anders. Alle Beamten waren mit Schutzmasken und Handschuhen ausgerüstet. Nachdem unsere Nationalität festgestellt wurde, durften wir erst gar nicht aussteigen. Wir wurden dann von weiteren Beamten sehr genau befragt, wann wir in Südamerika eingereist seien und welche Länder wir in welcher Reihenfolge besucht hätten. Erst dann durften die Grenzformalitäten erledigt werden. Lange Zeit war der Corona-Virus in Südamerika kein Thema, nun ist er aber auch hier angekommen.

Inzwischen ist die Lage noch viel schlechter und unübersichtlicher. Unser Plan war es, möglichst schnell nach Uruguay zu kommen. Doch dieses Unterfangen wurde jäh gebremst. In Argentinien gibt es auf den Strassen viele Polizei-Checkpoints. Normalerweise haben uns die Polizisten einfach freundlich durchgewunken. Vielleicht hatte mal einer gefragt, von wo wir kommen und wohin wir wollen (so mehr aus Neugierde). Nun ist es auch hier total anders. Sie halten uns jedes Mal an (ebenfalls mit Masken und Handschuhen bewaffnet) und wollen genau wissen, von wo wir kommen, wo wir die letzte Nacht übernachtet hätten, usw. Dann wird alles genau notiert und endlos debattiert, ob wir überhaupt weiterfahren dürfen.

Momentan befinden wir uns auf einem, wegen dem Virus stillgelegten Sportplatz in «Presidencia Roque Sánez Peña» (Provinz Chaco). Der sehr freundliche Abwart liess uns hier übernachten, da die Umgebung laut ihm nicht sicher sei. Im Moment darf niemand in die Provinz Chaco, weder ein- noch ausreisen. Wie wir erfahren haben, wurden die Grenzen zu Uruguay inzwischen ebenfalls geschlossen. Mit anderen Worten, sitzen wir hier fest und warten auf bessere Zeiten☹.

Die Temperaturen hier waren gestern fast unerträglich heiss und schwül. Zum Glück gab es heute Nacht mehrere Gewitter und es kühlte etwas ab.