dies und das

Wind
Seit etwa 7 Tagen herrscht starker, teilweise böiger Wind. Zwischendurch ist er warm (wie wenn bei uns in Altdorf der Föhn wütet), oder dann aber recht kalt. Das Fahren mit dem Camper bei diesem Wind kann dann recht «tricky» sein, zumal die Strassen in Patagonien oft mit tiefen Spurrinnen durchsetzt sind. Wie die meisten Camper, ist auch unserer recht seitenwindempfindlich. Man muss dann höllisch aufpassen, dass diese Böen einem nicht plötzlich auf die andere Strassenseite wehen. So mussten wir teilweise unsere Geschwindigkeit auf unter 50 km/h drosseln.

Seabridge Reisegruppen
Wir trafen auf 2 Seabridge-Reisegruppen, die mit Reiseleitung und je 20 Campern unterwegs sind, mit hauptsächlich schweizer- und deutschen Teilnehmern.
Ursprünglich wollten wir ja auch mit so einer Gruppe unterwegs sein, bis wir uns dann anders entschieden haben. Natürlich hat alles seine Vor- und Nachteile. Den Teilnehmern wird vieles auf einem «Silbertablett» serviert. Sie müssen sich weder um Campingplätze noch um Ausflugstouren kümmern. Dafür ist der Zeitplan dann halt fix und die zu absolvierenden km pro Tag sind teilweise schon enorm. Da können wir es schon wesentlich gemütlicher angehen und auch Mal auf besseres Wetter warten (s. unten).
Auf jeden Fall haben wir bei diesen Gruppen durchwegs aufgestellte Leute kennengelernt (inkl. der Reiseleitung), konnten Erfahrungen austauschen und gute Gespräche führen.
Dabei trafen wir auch Lisbeth und Max. Sie sind in Magden zu Hause, wo wir auch 6 Jahre wohnten. Zwar wohnten wir nicht gleichzeitig dort (sie kamen erst nachdem es uns bereits in Richtung Mutschellen verschlagen hatte), aber wir konnten doch etliche Leute eruieren, welche noch immer in Magden wohnen und wir auch gekannt hatten. Schöne Erinnerungen kamen hoch.

Choripán
Sehr beliebt ist hier das Choripán (eine Art Hotdog) das an vielen «Würstchen-Buden» angeboten wird (teilweise auch als Menu mit Pommes und/oder Salat) für die kleine Malzeit zwischendurch. Wir haben uns heute wieder einmal ein solches gegönnt und kamen mit den jungen Besitzern ins Gespräch. Es ist immer wieder erstaunlich, wie nett die Leute sind sobald sie merken, dass du Ausländer bist. Sie wollen dann immer alles Mögliche wissen und es wird dann oft sehr lustig, auch wenn wir mit unserem Spanisch bald einmal etwas anstehen. Aber irgendwie geht es immer. Auf jeden Fall wäre es sehr schade, wenn wir überhaupt kein Spanisch könnten. Die Leute auf der Strasse sprechen fast nur spanisch (in ganz seltenen Fällen etwas englisch).

Puerto Deseado
Wir warten hier seit 4 Tagen, auf einem schönen Campingplatz direkt am Meer, auf dass der Wind nachlassen würde. Von «Puerto Deseado» aus werden Bootstouren auf die «Isla Pingüino» angeboten, aber nur bei moderaten Windgeschwindigkeiten. Offenbar sind auf dieser Insel die lustig aussehenden «Pinguinos de penacho» beheimatet, denen man unbedingt einen Besuch abstatten sollte. Nachdem wir heute Nacht einen gröberen Sturm wohlbehalten überstanden hatten konnten wir erfahren, dass am Freitag eine solche Bootstour auf die «Isla Pingüino» durchgeführt wird. Darauf freuen wir uns natürlich und werden davon in einem separaten Beitrag berichten.
In «Puerto Deseado» will man den Tourismus seit längerer Zeit ankurbeln und hoffte auf Kreuzfahrtschiffe. Diese blieben dann aber 5 Jahre aus. In diesem Jahr traf gestern das zweite in diesem Jahr ein (die Silver Cloud). Die Leute waren entsprechend aufgekratzt und boten alles auf, was sie haben (Volkstanzgruppen, etc.). Nach einigen Fotos von einer hübschen Kinder-Volkstanzgruppe waren wir plötzlich mittendrin im Geschehen und waren Ziel von einem Fotoshooting (was eigentlich ganz und gar nicht unser Ding ist!).

Unsere Reisepläne
Eigentlich wussten wir schon nach wenigen Tagen in Uruguay, dass wir unseren Reiseplan nie und nimmer einhalten können bzw. auch nicht wollen. Ursprünglich wollten wir ja hoch bis Cartagena (Kolumbien) und von dort aus wieder nach Hamburg verschiffen. Ein ½ Jahr wird uns dafür aber nicht reichen, da es hier so viel Spannendes zu sehen gibt. Und wir wollen auch nicht «à la Seabridge» durchstarten, sondern uns entsprechend Zeit lassen und auch offen für Neues sein, das wir hier fast täglich erfahren. Wo wir also «landen werden», ist momentan noch sehr ungewiss.