Malargüe (Arg)

Malargüe ist eine kleine Stadt (ca. 23’000 Ew./1400m) etwa 420km südlich von Mendoza gelegen. Sie selbst hat nicht viel zu bieten, dafür die Umgebung umso mehr. Wir beschliessen, ein paar Nächte auf dem Campingplatz Municipal zu verbringen.

Caverna de las brujas (die Hexenhöhle)
Von Malargüe aus beschliessen wir, einen Tagesausflug zu der 75km entfernten Caverna zu unternehmen. Es tönt für uns verlockend, die Höhle der Hexen zu besuchen. Wo bekommt man heutzutage schon noch richtige Hexen zu Gesicht (so Astrid, Christoph: überall) 😊. Schon die Fahrt dorthin ist atemberaubend. Nach jeder Kurve eröffnet sich wieder ein ganz neuer Blick auf die grandiose Landschaft.

Bei der Höhle hingegen, wird unsere Entdeckerlaune jäh gebremst. Die 2 stündige Führung durch die Höhle ist nur für Abenteurer unter 65 Jahren. Es müssen steile und enge Passagen bewältigt werden, die man Senioren nicht mehr zutraut. Wir lassen uns nicht entmutigen. Einen kurzen Aufstieg zum Mirador, natürlich mit obligatorischen Helmen ausgerüstet!?, wird uns nach längeren Diskussionen im Alleingang erlaubt. Doch weshalb wohl die Helme? Wir verstehen es so, dass wir der Höhle doch noch einen kleinen Besuch abstatten sollten! Wenigsten den ersten grossen Raum der Höhle möchten wir schon sehen. Er wäre für uns ohne Probleme erreichbar. Doch schon bald sehen wir die erste Hexe (Guide) die uns mit Nachdruck darauf hinweist, dass diese Höhle nicht für Alleingänge bestimmt ist! Zum Glück sind unser Spanisch-Kenntnisse überschaubar und so wird uns unser Vergehen nicht übelgenommen.

Als wir mit dem Camper wegfuhren winkten uns der Ranger und die 3 Guides (Hexen) freundlich nach. Wir können ihre Gedanken den Gesichtern ablesen: «Los Suizos son un poco loco» (die Schweizer spinnen einwenig!).

Payunia
Dies ist 450’000ha grosses Reservat, mit der weltweit höchsten Konzentration an Vulkankegeln. Es liegt etwa 210km von Malargüe entfernt. Die Strasse besteht zu gut 2/3 teilweise aus «ripio» (Schotterstrasse). Das wollten wir unserem Camper nicht zumuten und so buchten wir eine Tour. Dem Fahrer merkte man es dann gut an, dass dieser Kleinbus offenbar nicht ihm gehört. Er bretterte über die teilweise übelste Strasse mit einem solchen Tempo, dass wir nicht sicher waren, ob der Bus nicht nächstens auseinanderbrechen wird. Erschwerend kam dazu, dass in diesem Gebiet einige Tage zuvor hefige Regenschauer niedergegangen waren und die Strasse an diversen Stellen offenbar überflutet worden war. Ohne 4×4 wäre es nicht möglich gewesen. Aber es ging alles gut. Der Chauffeur machte dies ja auch nicht zum ersten Mal.

Die Vulkanlandschaft war dann traumhaft, obwohl wir wettermässig nicht den besten Tag erwischt hatten (es war etwas dunstig) und wir die nahen Anden nur erahnen konnten. Aber die Farben waren trotzdem sehr eindrücklich. Es gab natürlich auch viele Fotos- und Verpflegungsstopps. Die Verpflegung wurde vom Veranstalter bereitgestellt und bestand aus feinen Sandwiches, Getränken und Snacks. Die Gruppe bestand aus hauptsächlich Argentiniern, 2 Chilenen und uns beiden Schweizern. Der Tourguide, Maria, sprach etwas gar schnell spanisch. Unsere Bitten, doch etwas langsamer zu sprechen, hielten dann jeweils nur knapp so ungefähr eine Minute. Dann hatte sie wieder ihr volles Tempo erreicht. Unser spanisches Vokabular reicht für so was ohnehin nicht aus. Aber wie schon auf anderen Touren, halfen uns andere Teilnehmer, welche teilweise sehr gut englisch sprachen, aus.

Besonders interessant war eine junge Familie aus Buenos Aires mit 2 Kindern im Alter von 6 und 8 (Sofia und Santiago). Diese gehen in eine deutsche Schule und konnte bereits einige Sätze deutsch sprechen, die sie dann auch stolz präsentierten. Auf der Rückfahrt übten wir dann zusammen fleissig: Wir fragten sie deutsche und sie uns spanische Wörter, ein Riesengaudi!

Aber es wurde ein langer Tag. Wir waren froh, als uns der Chauffeur nach 13 Stunden wieder im Camping Municipal abgeliefert hatte.