Parque Nacional Los Glaciares (Arg) – Norden

Wir blieben sage und schreibe 9 Nächte in “el Calafate” (Astrid musste eine starke Erkältung auskurieren, die ich ihr notabene angehängt hatte☹) und waren dann froh, als wir in den nördlichen Teil des Parkes ziehen konnten, den man von «el Chaltèn» aus besucht. Es hat knapp 2000 Einwohner, welche fast ausschliesslich vom Tourismus leben, jede Menge Hostels, viele Restaurants, Outdoorgeschäfte und auch einige Campingplätze. Unserer war vielleicht etwas teuer, dafür makellos. Mit Ausnahme vom WIFI, das gar nicht funktionierte. Breitbandinternet scheint im ganzen Ort noch nicht wirklich angekommen zu sein.

«El Chaltèn» ist hübsch, eingebettet in Berge und wird vom «Monte Fitz Roy» (3405m) beherrscht. Schon bei der Anfahrt sieht man ihn aus grosser Entfernung (bei Wetterglück). Ein Traumziel, das offenbar Extrem-Bergsteiger aus der ganzen Welt anzieht. Das Gebiet wird oft mit «Torres del Paine» verglichen (s. eigener Beitrag). Auch hier gibt es: dichte Naturwälder, reissende Flüsse, Gletscherseen mit Eisbergen und darüber immer die spitzen Granitnadeln des Bergmassivs.

Das kompakte Gebiet ist auch ein Mekka für Treckingtouren, was man auf den Trails deutlich spürt. Es sind jede Menge Wanderbegeisterte unterwegs. Es können mehrere, sehr schöne Tagestouren direkt ab «el Chaltèn» unternommen werden.

Ich entschied mich (Astrid musste sich noch schonen) für eine etwa 6 stündige Tour zur «Laguna Torre». Man kommt an einigen «Miradores» (Aussichtspunkten) vorbei, die einen tollen Ausblick auf die südlichen Hauptgipfel des «Fitz Roy Massivs» bieten. Das Wetter war zwar nicht schlecht, doch einige Gipfel wollten sich «par tout» nicht zeigen und blieben den ganzen Tag im Nebel eingehüllt.

Überhaupt scheint das Wetter hier sehr launisch zu sein. Die Extrem-Bergsteiger, welche den «Monte Fitz Roy» besteigen wollen, müssen hier oft wochenlang ausharren, bis sie einen geeigneten Tag dafür erwischen. Und dann kommt der patagonische Wind dazu, der nahezu pausenlos bläst und das teilweise wirklich brutal stark und kalt!

Wir blieben hier 3 Tage. Der letzte Tag verwöhnte uns mit herrlichem Wetter und wir sahen den «Monte Fitz Roy» nun endlich einmal in seiner vollen Schönheit. Auch die Temperatur stieg in einen angenehmen Bereich und an windgeschützten Stellen war es fast ein wenig warm!