Vulcano Osorno (Chile)

Nach Bariloche fuhren wir zuerst auf der Ruta 40 etwas nördlich und später die 231 westlich in Richtung Chile. Nach einem weiteren mühsamen Grenzübertritt von Argentinien nach Chile (Papierkram und Warterei) «erholten» wir uns 2 Tage in einem naturbelassenen Camping («el Caulle»), mit feinem Restaurant.

Danach ging es weiter an den «Lago Rupanco», wo wir mit der Basler Familie «Angie, Michi und Leon» auf einem Übernachtungsplatz abgemacht hatten. Mit ihnen haben wir seit dem Camping Hain am Lago Fagnano (s. Beitrag) immer wieder Kontakt via WhatsApp. Zufälligerweise waren auch andere Schweizer Overlander auf diesem Platz, sodass es eine weitere, kleine «Colonia Suiza» gab😊

Von dort zog es uns weiter zum «Vulcano Osorno», laut Chile-Führer einer der schönsten Vulkane in Chile. Leider war er bei der Anreise von Wolken eingehüllt. Wir beschlossen trotzdem, auf gut Glück, auf einer sehr steilen, aber asphaltierten Strasse auf einen Parkplatz direkt unterhalb vom Vulkan zu fahren und dort zu nächtigen. Dichter Nebel erwartete uns und wir hofften, dass sich dieser am nächsten Tag auflösen wird.
Dort trafen wir bereits wieder Rita und Robert (vom Lago Rupanco) und wurden am Abend von ihnen zu einem Glas Wein in ihrem phantastischen Reisemobil eingeladen. Sie sind etwas jünger als wir und noch im Arbeitsprozess. Sie wohnen im Rheintal und haben ihr Mobil momentan in Südamerika stationiert. Sie haben ihr Jahr in 2 Hälfen aufgeteilt, ½ Jahr arbeiten und dann wieder ½ Jahr reisen, interessant! Wir verbrachten einen lustigen Abend zusammen bis spät in die Nacht.

Um ja nichts zu verpassen, stellten wir den Wecker auf 6:00 und wir wurden belohnt. Der Tag war dann wie wir ihn erhofft hatten, traumhaft. Am Morgen nach dem Sonnenaufgang, war es zwar noch empfindlich kalt (leichte Minustemperaturen und etwas Wind), aber der Vulkan war bereits sichtbar.
Eigentlich wollten wir mit der Sesselbahn hoch zum Gletscher. Da die Betriebszeiten nicht angeschrieben waren und noch keine Menschenseele bei der Bahn war, entschlossen wir uns die Wanderschuhe anzuschnallen und den Weg zum Gletscher selbst in Angriff zu nehmen.
Bald stellte sich, trotz der Kälte, ein Hochgefühl ein und wir genossen die Stille, die Aussicht und das fantastische Wetter. Nach etwa 2 Std. erreichten wir den Gletscher und es war immer noch weit und breit niemand sichtbar. Erst beim Abstieg wurde die Sesselbahn angestellt und sie brachte einige wenige Leute hoch. Der von uns befürchtete Massenandrang blieb total aus. Auch die Temperaturen waren inzwischen in einen angenehmen Bereich geklettert. Nach weiteren 1 ½ Std. erreichten wir dann, etwas müde aber total zufrieden, wieder den Parkplatz mit unserem Wohnmobil.