Bariloche und das argentinisches Seengebiet (Arg)

Reiseführer: Das argentinische Seengebiet gehört zu den beliebtesten Reisezielen in Argentinien. Jedes Jahr kommen Scharen von Besuchern zum Skifahren, Wandern, Klettern, Fischen und Schwimmen hierher. Sie geniessen die phantastische Bergwelt und die vielen Hundert eiskalten Gletscherseen, die der Region ihren Namen gaben.

Dieses Gebiet wird auch als die Schweiz von Südamerika bezeichnet und beheimatet zahlreiche Nationalparks. Es liegt im Westen der Provinzen Neuquén und Río Negro und grenzt an Chile. Es zog uns nach Bariloche, dem renommiertesten Ort im Seengebiet.

Stadt

Die Stadt wurde offiziell 1902 gegründet und war ursprünglich ein ruhiger Ferienort für die argentinische High Society. Es wurde eine Stadt nach europäischem Muster geplant mit einem schönen Stadtzentrum. Inzwischen hat sich der Ort zum Hauptanziehungspunkt der Region entwickelt mit all seinen negativen Auswirkungen. Durch das unkontrollierte Wachstum wurde das Stadtzentrum durch zahlreiche Appartement-Türme und Wohnanlagen, welche kreuz und quer erstellt wurden, verunstaltet.

Laut der iOverlander-App, die wir oft als Ratgeber benutzen, gibt es hier eine nicht zu unterschätzende Kriminalität und es gab leider auch einige Übergriffe auf Camper (wir selbst haben davon absolut nichts bemerkt). Dies bewog uns, mit unserem Camper nicht in der Stadt zu nächtigen, sondern wir wählten einen Campingplatz am «Lago Gutierres», welcher in der Nähe von Bariloche liegt.

Ein weiteres Merkmal sind die zahlreichen Schokoladefabriken und Geschäfte in dieser Stadt (es wimmelte fast davon). Schweizer, deutsche und italienische Immigranten brachten diese Tradition aus ihrer Heimat mit. Die Argentinier lieben Schokolade und so entstand ein richtiger Hype.

Umgebung

Die Umgebung von Bariloche ist wunderschön. Es gibt zahlreiche Berge, Hügel und Seen. Direkt über der Stadt liegt der «Cerro Otto», der mit einem Sessellift bequem erreicht werden kann und der eine wunderbare Aussicht auf Bariloche und Umgebung bietet. Zudem hatten wir die gesamte Zeit hier wunderschönes und teilweise auch heisses Wetter (bis etwa 30 Grad).

Ganz in der Nähe liegt auch die «Colonia Suiza», welche als «Poblado histórico» (historische Siedlung) angepriesen wird. Sie wurde ursprünglich von einigen ausgewanderten Schweizern gegründet. Wir dachten es sei eine gute Idee, den Bus zur etwa 20km entfernten Siedlung zu nehmen. Doch an der Bushaltestelle warteten wir ca. 1 Std, bis der Bus dann doch noch kam. Dies zusammen mit zahlreichen Argentiniern, welche uns einmal mehr durch ihre Gelassenheit imponierten. Ausser der Schweizer Fahne, einigen Kantonswappen, einem Bernhardiner und das in einem Restaurant angebotene Fondue, erinnerte dann aber nicht mehr viel an die Schweiz. Die Siedlung bestand aus vielen Souvenir-Shops (argentinische Souvenirs), Restaurants, Marktständen, Bühne für Gaukler, etc.

Für die Rückfahrt entschieden wir uns den Taxidienst von Javier in Anspruch zu nehmen. (s. unten).

Spanischschule in Bariloche 

Nach längerem Abwägen entschlossen wir uns, für eine Woche die Schulbank zu drücken. Am Montagmorgen Punkt 9 Uhr, sassen 6 erwartungsvolle Schüler um einen grossen Tisch. Julia, die «Profesora» stellte sich uns auf Spanisch vor. Dann waren wir an der Reihe, uns mit Namen, Hobbies und Herkunft vorzustellen; Marie aus Belgien, Rachel aus Wyoming, Ethan aus Arizona, Chey aus New Mexico und wir «los Suizos» (die den Altersdurchschnitt erheblich nach oben drückten). Es wurde täglich von 9 bis 13 Uhr unterrichtet. Die Stunden gestalteten sich abwechslungsreich mit Konversation, Lesen und Spielen. Ab Mittwoch unterrichtete uns dann Mathias, unser neuer spanisch «Professor».

Am Nachmittag gab es freiwillige Exkursionen. Diese wurden von Florence, einer jungen Argentinierin, geführt. Auf einem Stadtrundgang erhielten wir von ihr viele Infos über Bariloche. Ein Ausflug auf den «Cerro Campanario» war traumhaft. Nach einem steilen Aufstieg durch staubiges Gelände, wurden wir mit einer fantastischen Aussicht auf die Stadt und ihre Umgebung belohnt.

Am Morgen holte uns jeweils Javier mit seinem Taxi ab, da wir ca. 20 km von der Schule entfernt campierten. Diese Fahrten waren jeweils amüsant und kurzweilig, da die sprachlichen Barrieren zu lustigen Situationen führten.

Camping

Wir haben neun Nächte auf dem idyllischen Camping am Lago Gutierrez verbracht. Am Tag herrschte jeweils Hochbetrieb, da auch gerade die Ferien in Argentinien begonnen hatten und herrliches Wetter zum Baden im See lockte. Oft sassen wir bis spät in die Nacht bei lauen Temperaturen unter den riesigen Zypressen.

Ein kurzer Spaziergang führte uns zu den romantischen «Cascaden del los Duendes» (den Wasserfällen der Kobolde). Im Licht der Dämmerung, konnte man die kleinen, flinken Kobolde vorbeihuschen sehen (nur Astrid😊).

Am anderen Morgen erklommen wir den Mirador oberhalb des Sees Gutierres. Von hieraus genossen wir einen herrlichen Ausblick auf den tiefblauen See. Nach der Schule erfrischten wir uns jeweils noch mit einem kurzen Bad im See.