Estancia Harberton

Etwa 85 km östlich von Usuhaia liegt die historische Estancia Harberton. Sie ist von der Ruta 3 aus über eine ca. 45 km lange Schotterstrasse erreichbar. Sie wurde 1886 vom britischen Missionar Thomas Bridges und seiner Familie gegründet und war die erste Estancia in Feuerland. Harberton ist immer noch eine Schaffarm, auch wenn heute auf dem 20’000 ha grossen Grundbesitz nur noch einige tausend Schafe weiden.

Thomas Bridges und sein Sohn Lucas versuchten hier die bedrohten Yagan Indianer zu schützen. In einem Museum ist alles sehr schön dokumentiert, auch ihr Lebenswerk: ein Wörterbuch Yagan – Englisch. Ferner machten wir hier eine 1½  stündige Führung, in welcher vieles zur Estancia Haberton und seiner Geschichte erklärt wurde.

Sehr interessant ist auch das «Museo Acutushun», welches von einer nordamerikanischen Biologin, welche in die Familien eingeheiratet hat, eingerichtet wurde. Den Schwerpunkt bilden die Meeressäugetiere der Region. Das Museum hat tausende dieser Tiere inventarisiert und ihre Skelette ausgestellt.

Im Garten der Estancia gedeihen wunderschöne Blumen und im Gemüsegarten sind Rhabarbern, Erdbeeren und Kartoffeln angepflanzt. Auch Apfelbäume stehen in voller Blüte. Es ist uns rätselhaft, wie bei diesen rauen Bedingungen überhaupt etwas wachsen kann.

Es gibt auch 3 Campingplätze auf dem Harberton Besitz. Wenn man sich vorher eine Bewilligung an der Estancia einholt, darf man dort gratis übernachten. Campingplatz ist vielleicht etwas hoch gegriffen, es ist  einfach ein Ort zum Campieren, zwar in wunderschöner, rauer Natur eingebettet, aber sonst rein gar nichts. Wir waren auch weit und breit die einzigen Camper dort. Aber es war traumhaft und sehr ruhig. Wir sind sehr froh, dass unsere Gasheizung weiterhin gut funktioniert, bei diesem kalten und bissigen Wind. Nach 2 (erfrischenden) Nächten verliessen wir diesen idyllischen Ort.